Startseite Wissenswertes Schilddrüsenerkrankungen
Schilddrüsenerkrankungen sind ausgesprochen häufig und können in jedem Lebensalter auftreten. Bei etwa jedem dritten Erwachsenen in Deutschland bildet sich im Laufe des Lebens mindestens eine krankhafte Schilddrüsenveränderung. Die Häufigkeit steigt mit zunehmendem Alter.
Grundsätzlich wird zunächst erst mal zwischen hormonellen Fehlfunktionen (u. a. Schilddrüsenüberfunktion & Schilddrüsenunterfunktion) und Veränderungen in Größe und Beschaffenheit (Vergrößerungen, Knoten, Tumore) der Schilddrüse unterschieden.
Häufig bestehen Überschneidungen und Mischformen. Dabei sagt eine strukturelle Veränderung allerdings noch nichts über die Funktion des Organs aus und umgekehrt. Das bedeutet, dass Patienten mit einer normal großen und knotenfreien Schilddrüse sowohl an einer Schilddrüsenüberfunktion als auch an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden können. Umgekehrt können auch Patienten mit sehr großen Schilddrüsenknoten oder sogar mit bösartigen Gewebeneubildungen (Krebs) völlig normale Schilddrüsenwerte im Blut haben.
Wir haben die wichtigsten Erkrankungen (Schilddrüsenkrebs, Struma nodosa, etc.) im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenoperation zusammengestellt. Zur Themenauswahl gehen Sie bitte links im Menü auf die Übersicht oder klicken im Folgenden weiter zu einer der häufigsten Schilddrüsenerkrankungen: Struma, Schilddrüsenunterfunktion, Schilddrüsenüberfunktion, Morbus Basedow, Entzündungen und Hashimoto oder Schilddrüsenkrebs.
Das kommt auf die konkrete Art der Erkrankung an: Eine Vergrößerung der Schilddrüse (Struma) führt durch die Volumenzunahme früher oder später zu Verdrängungseffekten am Hals. Die Patienten merken das dann häufig als Räusperzwang, Enge-, Druck- oder Kloßgefühl, sowie Schluck- oder Atembeschwerden. Wenn die Schilddrüse nach vorn wächst, sind häufig Vorwölbungen an der Vorderseite des Halses unter dem Kehlkopf zu sehen oder zu tasten. Bei Schilddrüsenentzündungen kann es zu Schmerzen am Hals und zu einem allgemeinen Krankheitsgefühl kommen. Bei einer hormonellen Fehlfunktion können sehr unterschiedliche körperliche und seelische Symptome auftreten. Bei einer Überfunktion (Hyperthyreose) fahren Körper und Seele übertourig (z. B. Aufgeregtheit, Gereiztheit, Zittern, Herzrasen etc.), bei einer Unterfunktion (Hypothyreose) entsprechend untertourig (z. B. Müdigkeit, Antriebsmangel, Depression etc.). Wenn man eines der genannten Symptome bei sich feststellt, sollte man seine Schilddrüse von einem Arzt abklären lassen.
Das kommt auf die konkrete Erkrankung an. Bei einer Schilddrüsenvergrößerung merkt der Patient am Anfang meist wenig. Räusperzwang oder ein Engegefühl am Hals, z. B. beim Tragen eines zugeknöpften Hemdes, einer Krawatte oder eines Rollkragenpullovers sind häufig erste Warnhinweise. Schließlich kann es zu Schluckstörungen oder Problemen beim Luftholen und Atmen kommen. Nicht selten sind Beulen am Hals oder beim M. Basedow auch Glupschaugen zu sehen. Darüber hinaus können Schilddrüsenfunktionsstörungen, also eine Hyperthyreose oder eine Hypothyreose, sehr viele weitere und zum Teil ganz unterschiedliche körperliche und seelische Beschwerden verursachen, bei denen häufig gar nicht an die Schilddrüse gedacht wird. Daher sollte im Zweifel bei vielen Symptomen und Beschwerden auch eine Abklärung der Schilddrüse erfolgen.
Die meisten Schilddrüsenerkrankungen fangen unmerklich an und verschlimmern sich erst ganz allmählich, sodass die Betroffenen zunächst nichts bis wenig merken und häufig gar nicht an die Schilddrüse denken. Es gibt aber auch Erkrankungen mit einem ganz akuten Beginn und starken lokalen und allgemeinen Beschwerden. Ein Vertreter ist die subakute Thyreoiditis, die auch als De Quervain Thyreoiditis bezeichnet wird und die wahrscheinlich durch eine Virusinfektion ausgelöst wird. Charakteristisch sind plötzlich auftretende starke Halsschmerzen, Schluckstörungen, ein ausgeprägtes allgemeines Krankheitsgefühl mit Fieber und eine Erhöhung entzündungstypischer Werte im Blut. Auch eine Hyper- oder Hypothyreose ist möglich. Meist heilt die Entzündung ohne eine spezielle Therapie folgenlos aus. Bei sehr akuten Verläufen mit einer ausgeprägten Entzündungsreaktion und starken Beschwerden erfolgt eine Therapie mit entzündungshemmenden Medikamenten. Charakteristisch ist das gute Ansprechen auf eine Kortisontherapie.
Bestimmte Medikamente wie z. B. Lithium zur Behandlung einer Depression oder Thyreostatika zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion können auch das Auftreten einer Struma (Schilddrüsenvergrößerung) fördern.
Das weiß man letztlich nicht genau. Man weiß nur, dass Frauen im Vergleich zu Männern häufiger von einer Überfunktion (Hyperthyreose), einer Unterfunktion (Hypothyreose), einer Hashimoto-Thyreoiditis, einem M. Basedow und auch von Schilddrüsenkrebs betroffen sind. Man geht davon aus, dass das im Vergleich zu Männern viel kompliziertere und komplexere Hormonsystem des weiblichen Geschlechts viel anfälliger für Störungen ist und sich daraus auch ein höheres Risiko für Schilddrüsenerkrankungen ergibt. Zusätzlich kann auch eine Schwangerschaft das Risiko für eine Schilddrüsenerkrankung erhöhen. Zum einen hat das Schwangerschaftshormon Beta-HCG auch einen Einfluss auf die mütterliche Schilddrüse. Hinzu kommen immunologischer Stress und möglicherweise auch Interaktionen zwischen mütterlicher und fetaler Schilddrüse. Das betrifft dann sowohl die Entstehung und das Wachstum von Schilddrüsenknoten, als auch das Auftreten einer Hashimoto-Thyreoiditis. Eine spezielle Form der Autoimmunthyreoiditis tritt sogar ausschließlich nach einer Geburt auf (Postpartum-Thyreoiditis).
Die beste Vorbeugung ist eine gesunde und jodreiche Ernährung. Jod findet man beispielsweise in Seefisch, Meeresfrüchten und jodiertem Speisesalz. Absolute Sicherheit gibt es allerdings leider nicht.
Das kommt auf die konkrete Schilddrüsenerkrankung an. Grundsätzlich können auch Schilddrüsenpatienten Blut und Blutplasma spenden, allerdings nicht, wenn z. B. eine aktive Entzündung (z. B. Hashimoto) oder eine mit Thyreostatika behandelte Schilddrüsenüberfunktion besteht.
Eine sportliche Betätigung ist grundsätzlich gesundheitsfördernd und wird auch bei den meisten Schilddrüsenerkrankungen empfohlen. Allerdings gibt es auch Ausnahmen: Diese bestehen z. B. bei einer schweren Über- oder Unterfunktion, bei einer akuten Entzündung oder unmittelbar nach einer OP oder Radiojodtherapie. Dann sollte zunächst der Hormonhaushalt ins Gleichgewicht gebracht werden. Wenn das der Fall ist, können die meisten Schilddrüsenpatienten ohne Einschränkungen sportlichen Aktivitäten nachgehen. Im Zweifelsfall sollte man das sicherheitshalber mit seinem Arzt bzw. Ärztin abklären.
Ein Myxödem ist eine durch eine Störung des Schilddrüsenhormonhaushaltes ausgelöste Bindegewebevermehrung, die an den betroffenen Stellen zu Weichteilschwellungen führt. Sowohl bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) als auch bei einer Überfunktion (Hyperthyreose) können Myxödeme auftreten. Charakteristisch für die Unterfunktion sind Myxödeme an Händen, Füßen, im Gesicht, um den Mund oder der Zunge. Betroffene sehen dann häufig aufgedunsen aus. Myxödeme bei der Überfunktion durch einen M. Basedow treten typischerweise an der Vorderseite der Schienbeine auf. Myxödeme sehen ähnlich aus wie die Wassereinlagerungen (Ödeme) aufgrund von Herz-, Nieren-, Leber oder anderen Erkrankungen. Man kann sie aber leicht unterscheiden, indem man mit einem Finger einen Druck auf die Schwellung ausübt. Bei einem klassischen Ödem bleibt nach dem Entfernen des Fingers für eine gewisse Zeit eine Delle mit dem Fingerabdruck zurück, beim Myxödem entsteht erst gar keine nennenswerte Delle.
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