Startseite Aktuelles Nebenschilddrüsenunterfunktion: Lieferengpässe bei künstlichem Parathormon!
Nach einer Schilddrüsen-OP kann es durch eine ungewollte Beschädigung der Nebenschilddrüsen zu einer Nebenschilddrüsenunterfunktion kommen (Hypoparathyreoidismus). Dann fällt zunächst der Blutspiegel des Nebenschilddrüsenhormons (Parathormon) und nachfolgend auch der Blutspiegel des Calciums ab. Typische Symptome sind Kribbelgefühle, Zittern oder Muskelkrämpfe. Die meisten Patienten können mit Calcium- und Vitamin-D-3-Tabletten gut behandelt und eingestellt werden. Beim Großteil der Patienten bildet sich eine OP-bedingte Nebenschilddrüsenunterfunktion im Laufe der Zeit wieder komplett zurück. Das kann allerdings bis zu einem Jahr und manchmal sogar noch etwas länger dauern. Für Patienten, die sich mit der Standardtherapie aus Calcium und Vitamin D 3 nicht gut einstellen lassen, steht seit einigen Jahren auch gentechnologisch hergestelltes Parathormon (Natpar®) zur Verfügung. Dieses muss wie Insulin unter die Haut gespritzt werden. Wegen akuter Lieferengpässe steht dieses Medikament in einer bestimmten Dosis (100 µg/Dosis) mindestens bis zum Jahresende nicht zur Verfügung. Möglicherweise sind zukünftig auch noch weitere Dosierungen betroffen. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie e. V. (DGE) hat Empfehlungen zur Überbrückung dieses Lieferengpasses abgegeben und „rät allen betroffenen Patienten, umgehend einen Termin mit ihrem Hausarzt oder Endokrinologen zur Umstellung der Therapie zu vereinbaren. Ärzte sollten momentan keine neuen Patienten mehr auf Natpar einstellen, bis der Lieferengpass behoben ist. Diese Empfehlung gilt unabhängig von der Dosierungsstärke“. Diese Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaft sind eindeutig und sollten befolgt werden.
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