Startseite Aktuelles Aktuelle Studie: Einnahme von L-Thyroxin nach Schilddrüsen-OP
Wird bei einer OP die gesamte Schilddrüse entfernt (komplette Thyreoidektomie), ist ein lebenslanger medikamentöser Hormonersatz erforderlich. Wird bei einer OP ausreichend viel funktionstüchtiges Schilddrüsengewebe belassen, kann grundsätzlich auf die Einnahme von Schilddrüsenhormonen (z.B. L-Thyroxin) verzichtet werden. In einer aktuellen amerikanischen Vergleichsstudie wurde untersucht, ob es nach der operativen Entfernung nur eines Schilddrüsenlappens (Hemithyreoidektomie) eine Rolle spielt, ob der Patient nach der OP L-Thyroxin einnimmt oder nicht. Nach einer Nachbeobachtungszeit von 20 Jahren traten bei Patienten mit L-Thyroxin-Einnahme nur bei etwa 3% Knoten in der belassenen Schilddrüsenhälfte auf, dagegen bei etwa 30% der Patienten ohne Thyroxin-Einnahme, sodass sich Patienten ohne Thyroxin auch viel häufiger einer erneuten Schilddrüsen-OP unterziehen mussten. Besonders deutlich waren die Unterschiede bei Patienten ohne eine ausreichende Jodversorgung. Die Autoren folgern aus ihren Ergebnissen, dass die prophylaktische L-Thyroxin-Gabe das Risiko für erneute Knotenbildungen und Wiederholungsoperationen nach einer Hemithyreoidektomie reduziert, insbesondere bei Patienten mit einem Joddefizit.
Quelle: Barczynski M, Golkowski F, Hubalewska‐Dydejczyk A et al. (2024): Twenty-year follow-up of a randomized clinical trial of unilateral thyroid lobectomy with or without postoperative levothyroxine treatment. World Journal of Surgery, https://doi.org/10.1002/wjs.12403
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