Aktuelle Studie: Lebensqualität unter Thyroxin-Einnahme

In einer belgischen Studie wurden das Einnahmeverhalten und die Lebensqualität von Patienten mit einer ärztlichen Thyroxin-Verordnung untersucht. Dazu wurden 856 Patienten befragt. Häufigste Ursachen für die Thyroxin-Einnahme waren eine Hashimoto-Thyreoiditis (44 %) oder eine operative Schilddrüsenentfernung (22 %). Etwa ein Viertel der Patienten gab an, sein Thyroxin nicht regelmäßig einzunehmen und die tägliche Einnahme immer mal wieder vergessen zu haben. Der Empfehlung, das Thyroxin wenigstens 30 Minuten vor der Nahrungsaufnahme einzunehmen, folgten nur 39 %, bei den meisten Patienten war die Zeitspanne kürzer. Der Großteil der Patienten war mit seiner allgemeinen und schilddrüsenspezifischen Lebensqualität zufrieden. Die vergleichsweise schlechtesten Werte wurden für emotionale Anfälligkeit, Müdigkeit und Depressivität angegeben. Bei den allermeisten Patienten wurden die Beschwerden allerdings als nicht beeinträchtigend wahrgenommen. Von Nebenwirkungen der Thyroxin-Einnahme wie z.B. Gewichtszunahme, Herzklopfen oder Nervosität wurde nur in wenigen Fällen berichtet.

Nach detaillierter Analyse der Ergebnisse folgern die Autoren, dass die Patienten ihre Lebensqualität unter der Medikation als zufriedenstellend betrachten, selbst wenn die Einnahme nicht ganz regelmäßig erfolgte.

Deutsches Schilddruesenzentrum, Aktuelle Studie zu neuem Medikament für Nebenschilddruesenunterfunktion

Quelle: Mehuys E, Lapauw B, T’Sjoen G (2023): Investigating levothyroxine use and its assoziation with thyroid health in patients with hypothyroidism: a community pharmacy study.
Thyroid 33: 918-926

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