Startseite Aktuelles Aktuelle Studie: Schilddrüsen-OP trotz Überfunktion?
Eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kann mit Medikamenten (Thyreostatika), durch eine Radiojodtherapie oder eine Operation behandelt werden. Für viele Befunde ist eine OP die Therapie der Wahl. Zur Senkung des OP-Risikos wurden Schilddrüsenoperationen früher nach Möglichkeit erst bei guter medikamentöser Hormoneinstellung durchgeführt, weil man befürchtete, dass es durch die intraoperative Manipulation an der Schilddrüse zu einer zusätzlichen Hormonfreisetzung bis hin zur gefürchteten Schilddrüsenhormonvergiftung (thyreotoxische Krise) kommen könnte. In einer amerikanischen Vergleichsstudie wurde untersucht, ob eine medikamentös nicht gut eingestellte Hyperthyreose tatsächlich ein Risikofaktor für eine Schilddrüsenoperation ist. In die Studie wurden insgesamt 275 Patienten mit einem M. Basedow oder einer Autonomie eingeschlossen. Abgesehen von der etwas höheren Rate an zeitweisen Nebenschilddrüsenunterfunktionen (transienter Hypoparathyreoidismus) spielte es hinsichtlich der postoperativen Komplikationsraten, insbesondere bezüglich der Stimmbandnervenlähmungen (Recurrensparese) und der dauerhaften Nebenschilddrüsenunterfunktion (persistierender Hypoparathyreoidismus), keine Rolle, ob die Schilddrüsenfunktion vor der OP normalisiert war oder nicht. Eine thyreotoxische Krise wurde in keinem Fall ausgelöst. Die Autoren folgern daraus, dass eine Schilddrüsen-OP auch bei medikamentös nicht zu kontrollierender Hyperthyreose eine sichere Therapie darstellt.
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