Startseite Aktuelles Presseartikel: Nebenschilddrüse – Experteninterview mit Prof. Zieren
Eine ganz wichtige, denn das in den Nebenschilddrüsen produzierte Hormon namens Parathormon reguliert den Kalziumhaushalt auf verschiedenen Ebenen: Es fördert die Aufnahme von Kalzium über den Darm, verringert die Kalziumausscheidung über die Nieren und steigert den Kalziumabbau aus den Knochen.
Kalzium beeinflusst verschiedene Stoffwechselvorgänge und Körperfunktionen. Insbesondere ist es der wichtigste Grundbaustein für unsere Knochen und Zähne. Es beeinflusst zudem z. B. die Funktion der Muskeln, des Herzens, der Blutgerinnung und vieler enzymatischer Prozesse.
Eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen beginnt meist schleichend, sodass es keine typischen Frühsymptome gibt. Meist fällt die Fehlfunktion durch einen krankhaften Blutkalzium-Spiegel bei Laborkontrollen durch den Hausarzt auf. Im weiteren Verlauf kommt es häufig zu psychischen Veränderungen, Knochenschmerzen, Nierensteinen und zu unerwünschten Kalkablagerungen in verschiedenen Geweben. Die häufigste Ursache einer Nebenschilddrüsenunterfunktion ist eine unbeabsichtigte Schädigung der Nebenschilddrüsen bei Operationen am Hals, insbesondere an der Schilddrüse. Das merken die Patienten dann häufig durch Missempfindungen und Kribbelgefühlen an Beinen, Händen oder im Gesicht. Anschließend kann es zu Krämpfen und lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen kommen.
Das kommt letztlich immer auf die konkrete Befundlage und die Situation des Patienten an. Wenn es zu einer relevanten krankhaften Verschiebung des Blutkalziumspiegels kommt, ist in der Regel auch eine medizinische Intervention erforderlich. Bei einer Nebenschilddrüsenunterfunktion besteht die Basistherapie in der vermehrten Aufnahme von Kalzium durch eine kalziumreiche Nahrung, evtl. in Kombination mit entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln sowie der zusätzlichen Gabe von Vitamin-D-III-Präparaten. Darüber hinaus gibt es seit einiger Zeit auch künstlich hergestelltes Parathormon, das allerdings gespritzt werden muss. Die Nebenschilddrüsenüberfunktion wird am häufigsten durch die gutartige Wucherung einer Nebenschilddrüse verursacht. In diesen Fällen sollte die erkrankte Nebenschilddrüse gezielt operativ entfernt werden, was in spezialisierten Kliniken heutzutage meist durch einen minimalinvasiven Eingriff gelingt.
Dazu gibt es keine genauen Zahlen. Man schätzt beispielsweise, dass in Deutschland etwa 1 – 3 % der Menschen im Laufe ihres Lebens eine gutartiges Nebenschilddrüsenadenom als häufigste Ursache für eine Nebenschilddrüsenüberfunktion entwickeln.
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