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Schilddrüsenhormone beeinflussen und steuern im Prinzip den gesamten menschlichen Stoffwechsel. Bei einem Zuviel an Schilddrüsenhormonen (Hyperthyreose) fährt der Stoffwechsel übertourig, bei einem Zuwenig (Hypothyreose) entsprechend untertourig. Daraus lassen sich die typischen Folgen und Beschwerden hormoneller Fehlfunktionen im Stoffwechsel verschiedener Substanzen und Organe ableiten. Das betrifft vor allem:
Eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) führt zu einer verstärkten Aufnahme von Glucose (Zucker) aus dem Darm, zu einer vermehrten Freisetzung von Zucker aus der Leber und dadurch zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels. Der Körper reagiert darauf mit einer vermehrten Insulin-Ausschüttung aus der Bauchspeicheldrüse. Durch die erhöhten Insulinspiegel bei gleichzeitig reduzierter Glukoseaufnahme in Muskeln und Leber kann es bei prädisponierenden Faktoren zu einem Erstauftreten eines Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und bei Patienten mit einem bekannten Diabetes zu einer Verschlechterung ihrer Stoffwechsellage kommen.
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ist die Glukoseaufnahme in den Darm und viele andere Organe vermindert. Das führt in Verbindung mit einer Insulinresistenz zu hohen Insulinspiegeln und bei gleichzeitig reduziertem Appetit zur Gefahr einer Unterzuckerung (Hypoglykämie).
Weitere Informationen zum Thema Schilddrüse und Diabetes finden Sie im Artikel mit dem Experteninterview mit Prof. Zieren.
Schilddrüsenhormone führen zu einer Steigerung der Fettmobilisierung und zu einem Abbau von Speicherfetten. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kommt es zu einer Abnahme der Cholesterinwerte im Blut, bei einer Schilddrüsenunterfunktion zu einem Anstieg der Cholesterinwerte und damit zur erhöhten Gefahr für eine Gefäßverkalkung und zu kardiovaskulären Risiken (Weitere Informationen zu Schilddrüse und Herz).
Bei einer schweren Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kommt es durch den gesteigerten Energieverbrauch häufig zu einem Gewichtsverlust; ein Effekt, der prinzipiell auch zur gewünschten Gewichtsabnahme genutzt werden kann, indem z. B. in illegalen Pillen zur Gewichtsabnahme auch synthetisches Schilddrüsenhormon enthalten ist und damit eine künstliche Schilddrüsenüberfunktion herbeigeführt wird. Wegen der damit einhergehenden Risiken seitens des Herz-Kreislauf- oder Nervensystems ist von einer Gewichtsreduktion mithilfe von Schilddrüsenhormonen allerdings strikt abzuraten.
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) passiert das Gegenteil: Die Patienten haben einen geringeren Energieverbrauch, sind häufig antriebsgemindert und verbrennen zusätzlich weniger Kalorien, sodass es häufig zu einer ungewünschten Gewichtszunahme kommt.
Schilddrüsenhormone haben auch einen Einfluss auf den Zustand und die Festigkeit unserer Knochen. Bei einem Zuviel an Schilddrüsenhormonen (Hyperthyreose) kommt es zu einem beschleunigten Knochenstoffwechsel und insbesondere zu einem vermehrten Knochenabbau. Die Folge kann eine Osteoporose sein und in deren Folge können vermehrt Knochenbrüche auftreten. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kommt es umgekehrt zu einem verlangsamten Knochenstoffwechsel, zu einem geringeren Knochenabbau und zu einer stärkeren Mineralisierung, was im Grunde nicht schlecht ist, bei einer zu starken Mineralisierung aber die Elastizität und Stabilität der Knochen ungünstig beeinflussen kann, wodurch ebenfalls das Risiko von Knochenbrüchen steigen kann. Aus diesem Grunde kann sich sowohl eine Schilddrüsenüberfunktion als auch eine Unterfunktion negativ auf den Zustand und die Beschaffenheit des knöchernen Skeletts auswirken. Bei entsprechenden Problemen mit den Knochen (Osteoporose, gehäuftes Auftreten von Knochenbrüchen) sollte immer auch an die Schilddrüse gedacht werden. Bei guter Einstellung der Schilddrüsenfunktion können sich schilddrüsenbedingte Knochenveränderungen wieder zurückbilden, was allerdings Zeit benötigen kann.
Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen durch eine Hypothyreose kann sich besonders fatal am wachsenden Skelett auswirken und zu einer verzögerten Skelettreifung und zu Minderwuchs führen.
Schilddrüsenhormone beeinflussen auch das Wachstum und die Qualität der Fuß- und Fingernägel. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) wachsen die Nägel häufig sehr langsam, werden brüchig, splittern und brechen schnell. Manchmal treten auch Quer- oder Längsfurchen auf. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion wachsen die Nägel zu schnell, sind daher manchmal sehr dünn und schwach und brechen deshalb schnell. Bei Problemen mit Finger- und Fußnägeln sollte daher immer auch an die Schilddrüse gedacht werden. Schilddrüsen bedingte Nagelprobleme bessern sich bei erfolgreicher Behandlung der Schilddrüsenfehlfunktion meist vollständig, wobei man wegen des langsamen Nagelwachstums manchmal etwas Geduld benötigt.
Sowohl bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) als auch bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann es zu Wachstumsstörungen der Haare und zu vermehrtem Haarausfall kommen. Es gibt auch Kombinationen und Überschneidungen mit anderen Erkrankungen und Ursachen für einen krankhaften Haarausfall. Daher sollte bei krankhaftem Haarausfall und sonstigen Haarproblemen wie Haarbrüchen oder dünner werdenden Haaren auch an die Schilddrüse als mögliche Ursache gedacht werden. Schilddrüsenbedingte Haarprobleme können sich bei erfolgreicher Behandlung der Schilddrüsenfehlfunktion komplett zurückbilden, aufgrund des langsamen Haarwachstums kann das allerdings Monate dauern.
Schilddrüsenhormone beeinflussen auch den Stoffwechsel der Gehirn- und Nervenzellen und haben damit Auswirkungen auf fast alle geistigen, nervlichen und auch psychischen Funktionen. Bei einer Hyperthyreose kommt es zu einer gesteigerten Hirnaktivität, nervalen Erregbarkeit und Muskelkraft, bei einer Hypothyreose ist das Gegenteil der Fall.
Weitere Informationen zum Thema Schilddrüse und Psyche
Zunächst muss man wissen, dass die Kombination beider Stoffwechselerkrankungen nicht selten ist. Patienten mit einem Typ-1-Diabetes leiden überproportional häufig auch an einem M. Basedow (Autoimmunhyperthyreose) und Patienten mit einem Typ-2-Diabetes häufiger an einer zusätzlichen Schilddrüsenautonomie (gutartige Drüsenwucherungen mit möglicher Schilddrüsenüberfunktion). Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kommt es bei bis zu 2⁄3 der Betroffenen auch zu Verschlechterungen des Zuckerstoffwechsels und zu einer verminderten Insulinwirksamkeit (Insulinresistenz). Zudem sind die Symptome einer Hyperthyreose und eines entgleisten Diabetes zum Teil sehr ähnlich, sodass bei Patienten mit einer unbekannten Hyperthyreose häufig nicht an einen zusätzlichen Diabetes gedacht wird und umgekehrt. Dabei profitieren beide Erkrankungen von einer guten Einstellung der jeweils anderen Hormonerkrankung. Daher sollte bei Patienten mit einem Diabetes auch die Schilddrüse abgeklärt und bei Patienten mit einer Hyperthyreose auch der Blutzucker im Auge behalten werden.
Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) neigen häufig zu auffällig niedrigen Blutzuckerwerte. Das ist bei ansonsten gesunden Menschen in aller Regel nicht schlimm, bei medikamentös behandelten Diabetikern birgt das jedoch das Risiko für unerwünschte Unterzuckerungen (Hypoglykämien) mit zum Teil gefährlichen Folgen. Deshalb ist es für Diabetiker wichtig, dass auch die Schilddrüsenfunktion überprüft und bei Bedarf gut eingestellt wird, denn beide Erkrankungen profitieren von der guten Einstellung der jeweiligen anderen. Das gilt insbesondere für schwangere Diabetikerinnen sowie für Diabetikerinnen in bzw. nach den Wechseljahren mit einer Östrogenersatztherapie, da in beiden Fällen der Thyroxin-Bedarf steigt, sodass bei Diabetikerinnen mit einer Hypothyreose dann häufig eine noch höhere medikamentöse Thyroxin-Dosis erforderlich ist.
Das ist möglich, denn die Schilddrüse steuert auch den menschlichen Stoffwechsel und kann dadurch auch die Cholesterinwerte im Blut beeinflussen. So kann es bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) durch den verlangsamten Stoffwechsel und den geringeren Energieverbrauch zu einem Anstieg des gesamten Cholesterinspiegels und insbesondere auch des „bösen“ LDL-Cholesterins im Blut kommen. Das wiederum fördert u. a. die Verkalkung der Blutgefäße. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) ist das Gegenteil der Fall und es kann umgekehrt zu einem Abfall der Cholesterinwerte im Blut kommen. Bei der Bewertung zu hoher Cholesterinwerte im Blut sollte man immer auch die Schilddrüse im Blick haben.
Das kann sein, denn die Schilddrüse und ihre Hormone beeinflussen auch den Stoffwechsel und das Körpergewicht. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kommt es zu einer Verlangsamung vieler körperlicher und seelischer Prozesse, zu einem verminderten Kalorienverbrauch, zu Antriebslosigkeit und Bewegungsmangel und dadurch in der Summe trotz unverändertem Trink- und Essverhalten häufig auch zu einer ungewollten Gewichtszunahme. Daher sollte bei einer sonst nicht erklärlichen Gewichtszunahme und bei Fettleibigkeit immer auch an die Schilddrüse als mögliche Ursache oder zumindest als möglicher Co-Faktor gedacht werden.
Das ist grundsätzlich möglich, denn Schilddrüsenhormone kurbeln u. a. auch den Stoffwechsel und den Kalorienverbrauch an, was zur Gewichtsreduktion führen kann. Daher sind künstliche Schilddrüsenhormone häufig auch in illegalen „Abnehmpillen“ enthalten. Ein relevanter Gewichtsverlust stellt sich allerdings erst bei einer medikamentös ausgelösten Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) ein. Eine Hyperthyreose hat aber auch viele nachteilige und zum Teil sehr gefährliche Effekte auf zahlreiche andere Körperfunktionen, insbesondere auf das Herz-Kreislaufsystem oder die Psyche. Daher kann vor einer Gewichtsreduktion mithilfe von Schilddrüsenhormonen nur gewarnt und abgeraten werden.
Grundsätzlich geht das, aber man muss einige Dinge beachten: Wenn man keine Schilddrüse hat, also entweder angeboren, operativ entfernt, durch eine Radiojodtherapie oder eine Entzündung (z. B. Hashimoto) zerstört, muss man die fehlende Schilddrüsenhormonproduktion durch Medikamente ersetzen. Sind diese zu niedrig dosiert, kann es zur ungewollten Gewichtszunahme kommen, sodass ein gewolltes Abnehmen schwierig bis fast unmöglich ist. Wichtig ist also zunächst einmal eine optimale Einstellung der Schilddrüsenhormone, die allerdings auch nicht zu hoch dosiert sein dürfen, da es sonst zu schädlichen Nebenwirkungen z. B. seitens des Herz-Kreislauf-Systems kommen kann. Bei guter medikamentöser hormoneller Einstellung der Schilddrüsenhormone verläuft eine Gewichtsreduktion bei Patienten ohne Schilddrüse grundsätzlich nach den gleichen Prinzipien wie bei Menschen mit einer gesunden Schilddrüse.
Das ist möglich, denn Schilddrüsenhormone beeinflussen auch den Knochenstoffwechsel. Bei einem Zuviel an Schilddrüsenhormonen (Hyperthyreose) kommt es zu einem beschleunigten Knochenstoffwechsel und zu einem vermehrten Knochenabbau. Bei einer manifesten Überfunktion (Schilddrüsenhormonwerte im Blut erhöht) steigt das Risiko für Hüft- oder Wirbelkörperbrüche etwa um den Faktor 3 – 4 an, und auch schon bei der schleichenden Überfunktion (nur TSH-Wert im Blut erniedrigt, Schilddrüsenhormon im Blut noch normal) etwa um den Faktor 2,5 – 3. Das ist insbesondere auch wichtig für die medikamentöse Behandlung mit Schilddrüsenhormonen, denn eine langfristige zu hohe Thyroxin-Dosierung steht seit Längerem in Verdacht, Knochenverlust und die Entstehung einer Osteoporose zu begünstigen. Deshalb sind unter einer Thyroxin-Therapie regelmäßige Kontrollen der Schilddrüsenwerte sinnvoll. Dies auch vor dem Hintergrund, dass sich der Thyroxin-Abbau mit zunehmendem Alter verlangsamt und dann eine Absenkung der täglichen Thyroxin-Dosis erforderlich wird. Bei Patienten mit einer krankhaften Osteoporose sollte daher an die Schilddrüse und umgekehrt bei einer Schilddrüsenüberfunktion auch an die Knochen gedacht werden.
Das ist möglich, denn Schilddrüsenhormone beeinflussen auch den Knochenstoffwechsel. Bei zu hohen Schilddrüsenhormonwerten im Blut (Hyperthyreose) kommt es zu einem beschleunigten Knochenstoffwechsel, zu einem vermehrten Knochenabbau (Osteoporose) und dem gehäuften Auftreten von Knochenbrüchen. Bei einer manifesten Hyperthyreose (freie Schilddrüsenhormone im Blut erhöht) steigt das Risiko für Hüft- oder Wirbelkörperbrüche etwa um den Faktor 3 – 4 an, aber auch schon bei der schleichenden Überfunktion (nur TSH-Wert im Blut erniedrigt, Schilddrüsenhormone noch normal) etwa um den Faktor 2,5 – 3. Das ist insbesondere wichtig für die medikamentöse Behandlung mit Schilddrüsenhormonen, denn eine langfristig zu hohe Thyroxin-Dosierung kann Knochenverlust und Osteoporose begünstigen. Deshalb ist bei der Thyroxin-Therapie auf eine optimale Dosiseinstellung zu achten. Und die sollte auch regelmäßig kontrolliert werden. Zudem sollte bei Patienten mit einer krankhaften Osteoporose auch an eine Hyperthyreose als mögliche Ursache gedacht werden.
Das ist möglich. Sowohl bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) als auch bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann es zu Wachstumsstörungen der Haare und zu vermehrtem Haarausfall kommen. Es gibt auch Kombinationen und Überschneidungen mit anderen Erkrankungen und Ursachen für einen krankhaften Haarausfall. Daher sollte bei krankhaftem Haarausfall und sonstigen Haarproblemen wie Haarbrüchen oder dünner werdenden Haaren auch an die Schilddrüse als mögliche Ursache gedacht werden. Schilddrüsenbedingte Haarprobleme können sich bei erfolgreicher Behandlung der Schilddrüsenfehlfunktion komplett zurückbilden, aufgrund des langsamen Haarwachstums kann das allerdings Monate dauern.
Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) führt zur Verlangsamung und Drosselung diverser Hirnfunktionen. Besonders fatale Folgen hat eine Hypothyreose auf die embryonale und frühkindliche Hirnreifung, sodass es zu schwerwiegenden und bleibenden Schäden kommen kann (z. B. Kretinismus). Am ausgewachsenen Gehirn kann eine Hypothyreose zu verschiedenen psychischen und kognitiven Symptomen führen. Bei etwa 50 – 90 % der Hypothyreose Patienten können geistige Funktionseinschränkungen wie Aufmerksamkeits-, Konzentrations- oder Gedächtnisstörungen, verlangsamte Gedankengänge, Initiativlosigkeit, Stumpfheit oder Lethargie festgestellt werden. Zudem treten bei etwa 40 – 50 % der Hypothyreose Patienten depressive Zustände in unterschiedlichen Ausprägungen auf. Auch scheint eine Hypothyreose das Risiko für die Entwicklung einer Demenz zu erhöhen. Daher sollte bei Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit immer auch an die Schilddrüse gedacht und die entsprechenden Blutwerte kontrolliert werden.
Das ist sehr gut möglich, denn Schilddrüsenhormone wirken im Prinzip wie Energielieferanten für viele Organe und Körperfunktionen. Bei einem Mangel an Schilddrüsenhormonen (Hypothyreose) kommt es daher zu einer Drosselung und Verlangsamung verschiedener körperlicher und seelischer Prozesse. Typische Folgen einer Unterfunktion sind eine ausgeprägte Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Mutlosigkeit oder eine depressive Verstimmung. Bei derartigen Symptomen sollte daher immer auch an die Schilddrüse gedacht und die Schilddrüsenfunktion abgeklärt werden. Schilddrüsenbedingte Symptome wie Müdigkeit oder Antriebslosigkeit bessern sich bei optimaler medikamentöser Behandlung meist innerhalb von 6 bis 8 Wochen.
Das ist möglich. So wurde in einer aktuellen wissenschaftlichen Vergleichsstudie festgestellt, dass erwachsene Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) häufiger unter einem Hörverlust litten als vergleichbare Patienten ohne eine Hypothyreose. Besonders schwerwiegend ist ein Mangel an Schilddrüsenhormon für den Embryo in der frühen Schwangerschaft sowie für den jungen Säugling im 1. Lebensjahr. Dann kann es zu schweren und irreparablen Schäden an den Hörorganen kommen. Auch im späteren Leben kann eine erworbene Hypothyreose, z. B. durch eine Hashimoto-Thyreoiditis, das Risiko für die Entstehung einer beidseitigen Hörminderung erhöhen.
Das ist möglich. Viele Menschen leiden unter Schwindelgefühlen (medizinischer Fachausdruck: Vertigo) in unterschiedlicher Ausprägung und Intensität. Das kann sehr viele unterschiedliche Ursachen haben und auch im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) stehen. So wurde in einer aktuellen wissenschaftlichen Vergleichsstudie festgestellt, dass Patienten mit der Diagnose einer Hypothyreose signifikant häufiger unter einer Vertigo litten als vergleichbare Patienten ohne eine Hypothyreose.
Das ist sehr gut möglich. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) sind Betroffene häufig überdreht, hyperaktiv und nervös und haben dadurch Ein- und Durchschlafprobleme. Weniger bekannt ist, dass es auch bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) vermehrt zu Schlafstörungen kommt. So wurde in einer aktuellen wissenschaftlichen Vergleichsstudie festgestellt, dass Patienten mit einer Hypothyreose häufiger unter Schlafstörungen (Fachausdruck: Insomnie) litten als vergleichbare Patienten ohne eine Hypothyreose. Bei chronischen Schlafstörungen daher auch an die Schilddrüse denken.
Das ist möglich, denn Schilddrüsenhormone beeinflussen nicht nur viele körperliche, sondern auch viele seelische Funktionen. Bei einem Zuviel an Schilddrüsenhormonen (Hyperthyreose) kommt es u. a. zu einer Übersteuerung verschiedener Prozesse im gesamten Nervensystem. Typische Symptome sind eine gesteigerte Reiz- und Erregbarkeit bis hin zu ungewohnt aggressivem Verhalten. Den Betroffenen fällt es schwer, sich zu entspannen und Sie haben häufig Ein- und Durchschlafprobleme. All das kann dazu führen, dass sich Betroffene ständig genervt fühlen und umgekehrt auch ihre Umwelt nerven. Daher sollte bei solchen Auffälligkeiten auch an die Schilddrüse als mögliche Ursache gedacht werden. Nicht selten kommen auch Überschneidungen mit anderen, nicht schilddrüsenbedingten Ursachen vor.
Thyroxin kann auch zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden, denn Schilddrüsenhormone können auch die Stoffwechselvorgänge im Gehirn beschleunigen und verbessern. Dieser Effekt kann bei der Behandlung von Depressionen im Rahmen einer sogenannten Augmentationstherapie genutzt werden. Wenn die übliche Standardtherapie nicht oder nicht ausreichend wirkt, erhalten auch Patienten mit einer eigentlich normalen Schilddrüsenfunktion bei therapieresistenten Depressionen neben der üblichen medikamentösen Standardtherapie zusätzlich künstliches Schilddrüsenhormon, wobei T3 (Trijodthyronin) nach bisherigen Studienergebnissen wahrscheinlich effektiver ist als T4 (Thyroxin). Diese Therapie sollte allerdings nur in den Händen von Ärzten mit einer entsprechenden Erfahrung und nach vorheriger Kontrolle der Schilddrüse und ihrer Funktion erfolgen.
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