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Das wichtigste bildgebende Diagnose-Verfahren ist die Schilddrüsen-Sonografie. Dabei wird die Halsregion mit einem Schallkopf von außen untersucht. Das Ultraschallbild lässt Rückschlüsse auf Größe, Lage, Form und Gewebebeschaffenheit der Schilddrüse zu. Mit modernen Geräten können Schilddrüsenknoten bereits ab einer Größe von wenigen Millimetern erkannt werden. Die Sonografie gibt jedoch keine zuverlässige Auskunft über die Funktionstüchtigkeit der Schilddrüse. Dazu ist zumindest die Bestimmung des TSH-Wertes im Blut erforderlich.
Die Sonografie der Schilddrüse ist strahlenfrei und nicht mit Nebenwirkungen verbunden. Sie kann daher beliebig oft bei einem Patienten eingesetzt werden und eignet sich daher sehr gut auch zur Verlaufsbeobachtung.
Die Ultraschalluntersuchung ist die wichtigste Methode zum frühzeitigen Erkennen von krankhaften strukturellen Veränderungen wie Vergrößerungen und Knoten und wird daher großzügig eingesetzt. Auch der Krankheitsverlauf nach operativen Eingriffen kann per Ultraschall kontrolliert werden. Bei der Sonografie wird das Volumen jedes Schilddrüsenlappens in Millilitern (ml) bestimmt. Die Größe von Knoten, Zysten und anderen krankhaften Veränderungen kann exakt ausgemessen und dokumentiert werden.
Wichtige Dienste leistet die Sonografie auch bei der Beurteilung von möglicherweise krebsverdächtigen Knoten. Zur Einschätzung des Bösartigkeitsrisikos von Schilddrüsenknoten gibt es das TIRADS-System. TIRADS ist die Abkürzung von Thyreoid Imaging Reporting and Detabase System. Es ist ein Beurteilungssystem zur standardisierten Einschätzung des Bösartigkeitsrisikos von Schilddrüsenknoten bei einer Ultraschalluntersuchung. In die Beurteilung fließen verschiedene sonografische Merkmale wie z. B. Echoverhalten, Begrenzung oder Kalkeinlagerungen des Knotens ein. Es gibt verschiedene TIRADS-Klassifikationen – z. B. europäisch, amerikanisch oder französisch -, die sich mal mehr und mal weniger unterscheiden. Bei den meisten Klassifikationen wird das Bösartigkeitsrisiko am Ende in Stufen von 1 bis 5 eingeschätzt, wobei die Krebswahrscheinlichkeit mit der Höhe der Bewertung ansteigt (z. B. 1 = kein Risiko … 5 = sehr krebsverdächtig). Das europäische TIRADS-System wurde 2017 von der europäischen Fachgesellschaft (European Thyroid Association, ETA) entwickelt:
TIRADS-System der Europäischen Schilddrüsengesellschaft (EU-TIRADS)
Gruppe | Beschreibung | statistisches Bösartigkeitsrisiko |
---|---|---|
I | kein Knoten | - |
II | benigne (gutartig) | 0% |
III | ovale Form, glatte Begrenzung, iso-/ hyperechogen (echoreich) keine Risikofaktoren* |
2 - 4% |
IV | ovale Form, glatte Begrenzung, leicht hypoechogen (echoarm) keine Risikofaktoren* |
6 - 17% |
V | mindestens ein Risikofaktor* | 26 - 87% |
*Risikofaktoren:
Nicht-ovale Form, irreguläre Begrenzung, Mikrokalzifizierungen (Verkalkungen), stark hypoechogen (echoarm)
Die Ultraschalluntersuchung (Sonografie) gehört zur Basisdiagnostik einer jeden Schilddrüsenabklärung. Diese Untersuchung kann rasch und ohne Vorbereitung durchgeführt werden, ist nicht schmerzhaft, hat keinerlei Strahlenbelastung und kann beliebig oft wiederholt werden. Bei der Schilddrüsensonografie kann die Größe und Gewebebeschaffenheit der Schilddrüse beurteilt werden, es können zudem Knoten, entzündliche Veränderungen und eine Reihe anderer krankhafter Befunde erkannt werden. Wichtige Hinweise liefert die Sonografie auch für die Früherkennung der insgesamt seltenen Schilddrüsenkrebse. Unter sonografischer Kontrolle können verdächtige Schilddrüsenknoten gezielt mit einer Hohlnadel punktiert und so Zellen für eine feingewebliche Abklärung gewonnen werden (Punktionszytologie).
Eine ganz wichtige Frage bei Schilddrüsenknoten ist, ob ein solcher Knoten nun bösartig ist oder nicht. Die wichtigste Untersuchung dafür ist zunächst die Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse und des bzw. der Knoten. Zur Beschreibung der Befunde gibt es das standardisierte TIRADS-System (Thyreoid Imaging Reporting and Detabase System). In die Gesamtbeurteilung fließen verschiedene sonografische Merkmale wie z. B. Echoverhalten, Begrenzung oder Kalkeinlagerungen des Knotens ein. Es gibt verschiedene TIRADS-Klassifikationen – z. B. europäisch, amerikanisch oder französisch -, die sich mal mehr und mal weniger unterscheiden. Bei den meisten Klassifikationen wird das Bösartigkeitsrisiko am Ende in Stufen von 1 bis 5 eingeschätzt, wobei die Krebswahrscheinlichkeit mit der Höhe der Bewertung ansteigt (z. B. 1 = kein Risiko …, 5 = sehr krebsverdächtig).
Bei einer Elastografie der Schilddrüse wird mit Ultraschall die Verformbarkeit von Schilddrüsenknoten beurteilt. Das bezeichnet man auch als „elektronische Abtastung“. Dazu gibt es verschiedene Verfahren. Häufig wird die Schilddrüse durch einen leichten Druck mit dem Ultraschallkopf komprimiert. Ein Computerprogramm berechnet daraus die Elastizität des umgebenden Gewebes und des Knotens. Bösartige Knoten sind in der Regel härter, also weniger elastisch als gutartige Knoten, sodass eine Elastografie neben anderen Kriterien wichtige Hinweise auf einen möglichen Krebsbefall geben kann. Eine 100%ige Diagnose ist dadurch allerdings nicht möglich. Die Elastografie der Schilddrüse wird bislang nicht von gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
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