Startseite Wissenswertes Schilddrüsenerkrankungen Schilddrüsenunterfunktion
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion werden dem Körper zu wenige Schilddrüsenhormone zur Verfügung gestellt.
Die Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) kann verschiedene Ursachen haben:
Die Schilddrüsenunterfunktion kann vererbt sein oder bildet sich bereits im Mutterleib aus. In seltenen Fällen kann die Schilddrüse bei der Geburt komplett fehlen (Schilddrüsenaplasie) oder zu klein für die Versorgung des Körpers mit den lebenswichtigen Schilddrüsenhormonen sein.
Andere mögliche Ursachen sind Störungen im hormonellen Regelkreis oder bei der Hormonproduktion.
In den meisten Fällen liegt die Ursache für die Hypothyreose in der Schilddrüse selbst, seltener in einer Störung der hormonellen Regelkreise in den übergeordneten Steuerungsorganen wie Hirnanhangdrüse oder Hypothalamus. Die mit Abstand häufigste Ursache einer Hypothyreose ist der Verlust von ursprünglich funktionsfähigem Schilddrüsengewebe als Folge einer Hashimoto-Thyreoiditis, einer chronischen Schilddrüsenentzündung.
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann auch nach einer Radiojodtherapie oder einer Schilddrüsenoperation auftreten, wenn bei der Behandlung viel Schilddrüsengewebe zerstört bzw. entfernt wurde und kein oder ein zu geringer medikamentöser Hormonersatz erfolgt. Es ist auch möglich, dass Medikamente, die zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion (Thyreostatika) eingesetzt werden, zu hoch dosiert wurden oder sich die Ursache der Schilddrüsenüberfunktion von selbst gebessert hat (z. B. beim Morbus Basedow), sodass die Thyreostatika quasi über das Ziel hinausschießen und eine Hypothyreose verursachen.
Eine weitere Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion kann ein Jodmangel sein.
Im Erwachsenenalter entwickelt sich eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) meist schleichend, anfangs treten keine oder kaum Beschwerden auf. Symptome machen sich in der Regel erst bei einer stärkeren Unterfunktion bemerkbar. Die Beschwerden müssen nicht alle auftreten und können auch unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Für eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) typische Symptome sind:
Bei einer schweren Hypothyreose können die Patienten sogar in ein Koma (Hypothyreotes Koma) fallen und müssen dann intensivmedizinisch behandelt werden.
Eine Schilddrüsenunterfunktion lässt sich relativ leicht durch eine Bestimmung der basalen Schilddrüsenwerte (T4, T3, TSH) im Blut feststellen oder ausschließen. Bei der Ursachenabklärung leisten die Bestimmung spezieller Schilddrüsenantikörper im Blut, eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse und evtl. auch ein Szintigramm wertvolle Dienste.
Die Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion besteht in der Gabe von Schilddrüsenhormon. Es gibt synthetische und sogenannte bioidente Präparate.
Synthetische, also rein chemisch hergestellte Schilddrüsenhormone, gibt es in verschiedenen Dosierungen als reine Thyroxin-Tabletten (T4), als reine T3-Tabletten und als Kombinationspräparate mit T4 und T3. Da der Körper je nach Bedarf aus dem langlebigeren und weniger wirksamen T4 durch die Abspaltung eines Jod-Atoms das stärker wirksamere und kurzlebigere T3 herstellen kann, favorisieren die meisten Experten wegen der besseren Steuerbarkeit und Verträglichkeit die Monotherapie mit synthetischem Thyroxin. Trotz Thyroxin-Gabe und Normalisierung der Hormonspiegel leidet ein Teil der Patienten weiter unter typischen Symptomen einer Hypothyreose. Erst dann empfehlen Experten einen Therapieversuch mit T4-T3-Kombinationspräparaten.
Bioidente oder auch sogenannte biologische oder natürliche Schilddrüsenhormone sind Hormonextrakte, die aus tierischen Schilddrüsen (meist vom Schwein oder Rind) gewonnen werden (Internationaler Fachausdruck: DTE = Desiccated Thyroid Extract = getrockneter Schilddrüsenextrakt). DTE enthalten prinzipiell alle in der Schilddrüse gebildeten Hormone, also Thyroxin, Tri-, Di- und Mono-Jodthyronin, Thyronamine und Calcitonin in einem natürlichen Mischungsverhältnis und werden auch zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) beim Menschen eingesetzt. Diese Therapie ist unter Experten umstritten. Befürworter einer Therapie mit bioidenten Schilddrüsenhormonen sehen in dem natürlichen Mischungsverhältnis der verschiedenen Schilddrüsenhormone einen Vorteil im Vergleich zur Standard-Therapie mit synthetischem Thyroxin. Gegner verweisen auf die nicht immer exakt bestimmbaren und mitunter schwankenden Konzentrationen der einzelnen Hormonanteile, fehlende wissenschaftliche Langzeitstudien und nicht zuletzt auch auf die vergleichsweise viel höheren Kosten. Es gibt allerdings Patienten, die mit dieser Therapie subjektiv gut zu Recht kommen und zufrieden sind.
Als Therapie der Wahl zur Behandlung der Hypothyreose gelten reine L-Thyroxin-Präparate. Die optimale Hormondosis ist von Mensch zu Mensch verschieden. Daher ist es erforderlich, dass die Schilddrüsenwerte im Blut etwa 4 bis 8 Wochen nach einer medikamentösen Ersteinstellung und auch nach einer Dosisänderung kontrolliert werden. Manchmal muss man sich an die optimale Medikamentendosis schrittweise heranarbeiten (Weitere Informationen).
Es ist auch zu beachten, dass sich der Hormonbedarf im Verlauf des Lebens und auch in bestimmten Lebensphasen (z. B. Schwangerschaft, andere Erkrankungen) ändern kann. Dann muss die einzunehmende Hormondosis entsprechend angepasst werden.
Bei richtiger Dosierung ist die Behandlung in der Regel frei von Nebenwirkungen. Unter einer individuell eingestellten Hormongabe normalisieren sich die hypothyreosebedingten Beschwerden sowie die körperlichen und psychischen Veränderungen bei den meisten Patienten vollständig. Leistungsfähigkeit oder Lebenserwartung sind bei guter medikamentöser Einstellung nicht eingeschränkt.
In seltenen Fällen klagen Patienten trotz eigentlich guter Blutwerte weiterhin unter Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion.
Bei allgemeinen Beschwerden wie z. B. Müdigkeit, depressive Verstimmung oder Antriebsmangel kommen außer der Schilddrüse natürlich auch noch andere mögliche Ursachen infrage. Sind solche ausgeschlossen oder unwahrscheinlich, kann die Schilddrüsenhormontherapie probeweise variiert werden, indem die Hormone z. B. zu anderen Tageszeiten oder in aufgeteilten Dosen eingenommen werden. Das erfordert manchmal etwas Geduld und Erfahrung.
Als alternatives Hormonpräparat steht prinzipiell auch noch Trijodthyronin (T3) allein oder als Kombinationspräparat mit L-Thyroxin zur Verfügung. Wegen möglicher Nebenwirkungen und Risiken sollte ein solcher Therapieversuch nur unter Aufsicht erfahrener Schilddrüsenspezialisten erfolgen.
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann sehr unterschiedliche Ursachen haben: Am häufigsten beruht sie auf einer zu niedrigen Produktion von Schilddrüsenhormonen in der Schilddrüse bei einer chronischen Hashimoto-Thyreoiditis. Neben anderen chronischen Entzündungen kann eine Hypothyreose auch durch einen chronischen Jodmangel oder eine zu niedrige Dosierung von Schilddrüsen-Tabletten (Thyroxin) nach einer Schilddrüsenoperation oder einer Radiojodtherapie verursacht werden. Nur sehr selten ist sie angeboren.
Im Erwachsenenalter entwickelt sich eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) meist schleichend, anfangs treten häufig keine oder kaum Beschwerden auf. Typische Symptome machen sich manchmal erst bei einer stärkeren und längeren Unterfunktion bemerkbar. Die einzelnen Beschwerden müssen nicht alle auftreten und können jeweils unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Zudem muss das Ausmaß der Beschwerden nicht unbedingt mit dem Ausmaß der messbaren Hypothyreose im Blut korrelieren. Bei einer schweren Hypothyreose können die Patienten sogar in ein Koma (Hypothyreotes Koma) fallen, müssen dann intensivmedizinisch behandelt werden und können sogar daran sterben. Für eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) typische Symptome sind:
Nach Ursachen:
Bei einer primären Hypothyreose liegt die Ursache in der Schilddrüse selbst (z. B. unzureichende Hormonproduktion), bei einer sekundären außerhalb (z. B. hormonelle Regulationsstörungen übergeordneter Drüsen, schwerer Jodmangel). Eine angeborene Hypothyreose besteht schon bei Geburt (z. B. Schilddrüsenaplasie), die viel häufigere erworbene Form tritt erst im Laufe des Lebens auf (z. B. Endstadium einer Hashimoto, nach radikaler OP oder Radiojodtherapie).
Nach den Hormonspiegeln im Blut:
Bei einer latenten (schlafenden) Hypothyreose ist als früher Warnhinweis nur der TSH-Spiegel im Blut erhöht, die eigentlichen Schilddrüsenhormone T3 und T4 im Blut sind (noch) normal, bei einer manifesten Hypothyreose sind die Spiegel von T3 und T4 erniedrigt.
Nach Symptomen:
Nicht bei jeder im Blut feststellbaren Hypothyreose bestehen auch eindeutige und offensichtliche Symptome (asymptomatische Form), bei anderen Patienten lassen sich mehr oder wenige typische Symptome (z. B. Antriebsmangel, depressive Veränderungen, Kälteintoleranz) feststellen (symptomatische Form).
Latent stammt vom lateinischen Wort „latens“ ab und bedeutet so viel wie verborgen oder schlummernd. Im Zusammenhang mit der Schilddrüse bedeutet das, dass eine latente Fehlfunktion zwar schon vorhanden ist, aber noch nicht in Erscheinung tritt und keine offenkundigen Symptome verursacht. Die Diagnose wird aufgrund eines krankhaften TSH-Wertes (schilddrüsenstimulierendes Hormon) bei noch normalen Schilddrüsenhormonen im Blut (fT4 und fT3) gestellt. Bei einer drohenden Unterfunktion (latente Hypothyreose) produziert die Hirnanhangdrüse vermehrt TSH, um dadurch die Schilddrüse zur vermehrten Produktion von Schilddrüsenhormonen anzuregen, bei einer drohenden Überfunktion (latente Hyperthyreose) ist das genau umgekehrt. Bei einer manifesten Fehlfunktion sind dann sowohl der TSH-Wert als auch die Hormonwerte krankhaft verändert, d. h. bei der Hypothyreose ist der TSH-Wert erhöht und T4- und T3-Werte im Blut sind erniedrigt. Der TSH-Wert ist der wichtigste Suchparameter zum frühzeitigen Erkennen einer schlummernden Hypothyreose.
Es gibt synthetische und sogenannte bioidente Präparate. Synthetische, also rein chemisch hergestellte Schilddrüsenhormone gibt es in verschiedenen Dosierungen als reine Thyroxin-Präparate (T4), als reine T3-Präparate und als Kombinations-Präparate mit T4 und T3. Bioidente Schilddrüsenhormone sind Hormonextrakte, die aus tierischen Schilddrüsen (meist Schwein oder Rind) hergestellt werden. Alle diese Präparate werden auch zur Behandlung einer Hypothyreose eingesetzt. Da der Körper je nach Bedarf aus dem langlebigeren und weniger wirksamen T4 durch die Abspaltung eines Jod-Atoms das stärker wirksamere und kurzlebigere T3 herstellen kann, favorisieren die meisten Experten wegen der besseren Steuerbarkeit und Verträglichkeit die Monotherapie mit synthetischem Thyroxin. Trotz Thyroxin-Gabe und Normalisierung der Hormonspiegel leidet ein Teil der Patienten weiter unter typischen Symptomen einer Hypothyreose. Erst dann empfehlen die meisten Experten einen Therapieversuch mit zusätzlichen oder alleinigen T3-Präparaten. Eine Hypothyreose kann auch mit bioidenten Schilddrüsenhormonextrakten behandelt werden, wobei diese Therapie mangels aussagefähiger wissenschaftlicher Langzeitstudien aus verschiedenen Gründen (z. B. nicht exakt definierbare und variierende Hormonkonzentrationen) und wegen der ungleich höheren Kosten umstritten ist. Es gibt allerdings Patienten, die mit dieser Therapie subjektiv gut zu Recht kommen und sehr zufrieden sind.
Grundsätzlich ist das zu empfehlen. Bei der sogenannten manifesten Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) sind die Schilddrüsenhormonspiegel im Blut erniedrigt, sodass es ohne einen medikamentösen Hormonausgleich zur Verlangsamung und Drosselung vieler körperlicher und seelischer Organfunktionen kommt. Das kann lebensgefährlich werden. Daher ist ein medikamentöser Hormonersatz unvermeidbar. Bei einer schlafenden Schilddrüsenunterfunktion (latente Hypothyreose) sind die Schilddrüsenhormonspiegel im Blut noch normal, sodass die Patienten selbst häufig gar nichts merken. Allerdings ist auch schon die latente Hypothyreose auf Dauer schädlich, sodass auch schon hier ein medikamentöser Hormonausgleich zu empfehlen ist. Therapie der Wahl ist ein medikamentöser Hormonersatz mit Thyroxin-Tabletten (T4). Zusätzlich stehen T3-Präparate, T4-T3-Kombinationen oder sogenannte biologische Schilddrüsenhormone (getrocknete tierische Schilddrüsenextrakte) zur Verfügung.
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann in der Regel erfolgreich mit Thyroxin-Tabletten behandelt werden. Erfolgt allerdings kein adäquater medikamentöser Hormonersatz, hängen die Folgen vom Ausmaß und der Dauer der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ab. Bei einer geringen Schilddrüsenunterfunktion merkt der Patient häufig gar nichts. Je ausgeprägter und länger der Mangel an Schilddrüsenhormon ist, umso ausgeprägter werden die Symptome und Folgeschäden. Klassische Zeichen sind Antriebsarmut, Abstumpfung, Verlangsamung, Gewichtszunahme, stumpfes und strohiges Haar, Haarausfall, geschwollenes Gesicht, Verstopfung, Libidoverlust, depressive Verstimmung und Abnahme der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Unbehandelt kann eine schwere Schilddrüsenunterfunktion auf Dauer sogar zum Tode führen.
Bei richtiger medikamentöser Behandlung hat eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) an sich keine wesentlichen negativen Auswirkungen. Bei guter medikamentöser Einstellung mit Thyroxin-Tabletten können die Patienten bis auf die täglich erforderliche Tabletteneinnahme ein normales Leben führen, gesunde Kinder bekommen und sehr alt werden.
Ja, und das kann verschiedene Gründe haben: Die häufigste Ursache ist eine zu hohe Dosierung von Schilddrüsenhormontabletten bei der medikamentösen Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Es kann auch sein, dass Medikamente zur Behandlung einer Überfunktion (Thyreostatika) zunächst zu stark und danach zu niedrig dosiert werden. Manchmal kann es auch bei einer Hashimoto-Thyreoiditis durch einen akuten Entzündungsschub zu einer starken passiven Freisetzung von Schilddrüsenhormon kommen und so eine Unterfunktion in eine meist zeitlich limitierte Überfunktion („Hashitoxikose“) switchen. Ist ein schwerer chronischer Jodmangel Ursache für eine Hypothyreose, kann es sein, dass es bei vermehrter Zufuhr von Jod in bis dahin schlafenden Drüsenwucherungen (Adenome) zu einer überschießenden Produktion von Schilddrüsenhormonen kommen. Sehr selten sind auch hormonproduzierende Tumore die Ursache.
Schilddrüsenhormone regulieren unter anderem auch den Hirnstoffwechsel. Bei einem Mangel an Schilddrüsenhormonen (Hypothyreose) kommt es zu einer Verlangsamung verschiedener Gehirnfunktionen. Typische Folgen sind eine depressive Verstimmung, Antriebslosigkeit oder Konzentrationsstörungen. Etwa die Hälfte aller Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion leidet auch unter depressiven Symptomen, aber nicht jede Depression ist durch eine Hypothyreose bedingt. Bei richtiger medikamentöser Hormoneinstellung bessern sich schilddrüsenbedingte depressive Symptome meist innerhalb von 6 bis 8 Wochen.
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Vereinfacht ausgedrückt wirken Schilddrüsenhormone wie Energielieferanten für viele Körperzellen. Bei einem Mangel an Schilddrüsenhormonen (Hypothyreose) kommt es daher zu einer Drosselung und Verlangsamung vieler körperlicher und seelischer Körperfunktionen. Ein typisches Symptom der Unterfunktion ist eine ausgeprägte Müdigkeit in Kombination u. a. mit Antriebslosigkeit, Mutlosigkeit und depressiver Verstimmung. Bei derartigen Symptomen sollte daher immer auch die Schilddrüsenfunktion abgeklärt werden.
Schilddrüsenhormone beeinflussen auch das Körpergewicht. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kann es trotz Heißhunger durch den gesteigerten Energiebedarf zum Gewichtsverlust bis zur Abmagerung kommen. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ist das genau umgekehrt und die Patienten können auch bei „normaler“ Nahrungsaufnahme oder trotz Diät immer mehr zunehmen. Daher sollte bei Gewichtsproblemen immer auch an die Schilddrüse gedacht werden.
Schilddrüsenhormone beeinflussen auch das Herz. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion kommt es zu schnellerem Puls, zu erhöhtem Blutdruck und zu Herzrhythmusstörungen. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion kommt es zu langsamerem Puls, einem eher niedrigen Blutdruck und auch zu Herzrhythmusstörungen. Insbesondere bei Patienten mit schilddrüsenunabhängigen Vorschäden am Herz-Kreislauf-System können sich solche Effekte besonders nachteilig auswirken. Daher sollte bei Patienten mit entsprechenden Problemen immer auch die Schilddrüsenfunktion im Auge behalten werden.
Schilddrüsenhormone beeinflussen unter anderem auch die haarbildenden Zellen. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) verlangsamt sich das Haarwachstum, die Haare werden brüchig, matt, stumpf und können ausfallen. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) wachsen die Haare zu schnell, werden immer dünner, können leicht abbrechen und so nur noch eine kurze Länge erreichen. Zudem kann der Wachstumsrhythmus gestört werden, sodass auch ein diffuser Haarausfall auftreten kann. Schließlich können auch Medikamente, die zur Behandlung einer Hyperthyreose verordnet werden (Thyreostatika), zum Haarausfall führen. Daher sollte bei Problemen mit der Haarpracht und bei Haarausfall immer auch die Schilddrüsenfunktion abgeklärt werden. Schilddrüsen bedingte Haarprobleme können sich bei richtiger Behandlung wieder voll zurückbilden, wobei das aufgrund des langsamen Haarwachstums manchmal ein wenig Geduld erfordert.
Schilddrüsenhormone beeinflussen auch das Wachstum und die Qualität der Fuß- und Fingernägel. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) wachsen die Nägel häufig sehr langsam, werden brüchig, splittern und brechen schnell. Manchmal treten auch Quer- oder Längsfurchen auf. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion wachsen die Nägel zu schnell, sind daher manchmal sehr dünn und schwach und brechen deshalb schnell. Bei Problemen mit Finger- und Fußnägeln sollte daher immer auch an die Schilddrüse gedacht werden. Schilddrüsen bedingte Nagelprobleme bessern sich bei erfolgreicher Behandlung der Schilddrüsenfehlfunktion meist vollständig, wobei man wegen des langsamen Nagelwachstums manchmal etwas Geduld benötigt.
Schilddrüsenhormone haben auch Auswirkungen auf das sexuelle Verlangen, die Orgasmusfähigkeit und die Potenz. Typische Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) sind eine verringerte Libido und ein abnehmendes sexuelles Interesse. Aber auch bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) können sexuelles Desinteresse oder Potenzstörungen auftreten. Daher sollte bei derartigen Problemen immer auch die Schilddrüsenfunktion kontrolliert werden.
Sowohl bei einer Überfunktion (Hyperthyreose), als auch bei einer Unterfunktion (Hypothyreose) der Schilddrüse kann es zur Einschränkung der Fruchtbarkeit von Frauen und von Männern kommen. Daher gehört die Untersuchung der Schilddrüsenfunktion zum Basisprogramm bei der Abklärung ungewollter Kinderlosigkeit. Bei richtiger und erfolgreicher Behandlung einer Schilddrüsenfehlfunktion sind sowohl eine normale Fruchtbarkeit als auch eine unkomplizierte Schwangerschaft möglich.
Ja, so kommt es zum Beispiel bei einer Schilddrüsenunterfunktion durch den verlangsamten Stoffwechsel und abgesenkten Energieverbrauch zu einem Anstieg des Gesamtcholesterins und insbesondere des „bösen“ LDL-Cholesterins im Blut. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion kann es umgekehrt zu einem Abfall der Cholesterinwerte im Blut kommen.
Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) haben häufig auffällig verminderte Blutzuckerwerte. Das ist bei ansonsten gesunden Menschen in aller Regel nicht schlimm, bei medikamentös behandelten Diabetikern birgt das jedoch das Risiko für unerwünschte Unterzuckerungen (Hypoglykämien) mit zum Teil gefährlichen Folgen. Deshalb ist es für Diabetiker wichtig, dass auch die Schilddrüsenfunktion überprüft und bei Bedarf gut eingestellt wird. Das gilt insbesondere für schwangere Diabetikerinnen sowie für Diabetikerinnen in bzw. nach den Wechseljahren mit einer Östrogenersatztherapie, da in beiden Fällen der Thyroxin-Bedarf steigt, sodass bei Diabetikerinnen mit einer Hypothyreose häufig eine höhere medikamentöse Thyroxin-Dosis erforderlich ist.
Das ist möglich, denn Schilddrüsenhormone beeinflussen auch den Zahnstoffwechsel. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) wird im Mund eine verstärkte Neigung zu Karies, zu Kieferosteoporose und damit auch zu frühzeitigem Zahnausfall beobachtet. Bei einer Unterfunktion (Hypothyreose) kommen typischerweise vermehrt Zahnfleischentzündungen, ein verlangsamtes Abheilen von Wunden im Mund oder eine Schwellung der Zunge vor. Besonders schwerwiegend ist eine Hypothyreose im Kindes- und Jugendalter. Im Mund kann es dann zu schweren Zahndeformitäten oder zu einer ungewöhnlichen Vergrößerung der Zunge kommen.
Das ist bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) möglich. So wurde in einer aktuellen wissenschaftlichen Vergleichsstudie festgestellt, dass erwachsene Patienten mit einer Hypothyreose häufiger unter einem Hörverlust litten als vergleichbare Patienten ohne eine Hypothyreose. Besonders schwerwiegend ist ein Mangel an Schilddrüsenhormon für den Embryo in der frühen Schwangerschaft sowie für den jungen Säugling im 1. Lebensjahr. Dann kann es zu schweren und irreparablen Schäden an den Hörorganen kommen. Auch im späteren Leben kann eine erworbene Hypothyreose, z. B. durch eine Hashimoto-Thyreoiditis, das Risiko für die Entstehung einer beidseitigen Hörminderung erhöhen.
Das ist möglich. Viele Menschen leiden unter Schwindelgefühlen (medizinischer Fachausdruck: Vertigo) in unterschiedlicher Ausprägung und Intensität. Das kann sehr viele unterschiedliche Ursachen haben und auch im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) stehen. So wurde in einer aktuellen wissenschaftlichen Vergleichsstudie festgestellt, dass Patienten mit der Diagnose einer Hypothyreose signifikant häufiger unter einer Vertigo litten als vergleichbare Patienten ohne eine Hypothyreose.
Das ist sehr gut möglich. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) sind Betroffene häufig überdreht, hyperaktiv und nervös und haben dadurch Ein- und Durchschlafprobleme. Weniger bekannt ist, dass es auch bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) vermehrt zu Schlafstörungen kommt. So wurde in einer aktuellen wissenschaftlichen Vergleichsstudie festgestellt, dass Patienten mit einer Hypothyreose häufiger unter Schlafstörungen (Fachausdruck: Insomnie) litten als vergleichbare Patienten ohne eine Hypothyreose. Bei chronischen Schlafstörungen daher auch an die Schilddrüse denken.
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